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Forschungsbericht : 1994-1996
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Das neulateinische Lehrgedicht "Syphilis sive Morbus Gallicus" (1530), mit dem der Arzt u. Humanist Girolamo Fracastoro (1485 1553) seine Zeitgenossen über Aitiologie u. Therapie der 1495 zum ersten Mal in Europa beobachteten "Franzosenkrankheit" in poetisch-unterhaltender Weise belehren will u. das er mit einer kunstvollen Erzählung über die myth. Ursprünge jener Krankheit in der Neuen Welt krönt, nimmt in vielfacher Weise Traditionen antiker Lehrdichtung (Lukrez, Vergil) auf. Darüber hinaus versucht Fracastoro, die Geschichte der Gattung fortzuschreiben u. das Lehrgedicht nicht nur in die wissenschaftl. u. ästhet. Diskurse seiner Zeit einzupassen, sondern er treibt die Gattung bis an ihre Grenzen, indem er die Lehrintention u. den daran gekoppelten Wahrheitsanspruch durch literarische Fiktivierung unterläuft: Eben diese Fiktivierungsprozesse sollen in einer Monographie (Erstfassung nahezu abgeschlossen) näher untersucht werden.
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qvf-info@uni-tuebingen.de(qvf-info@uni-tuebingen.de) - Stand: 30.11.96